Eierstempel

Der Eierstempel und seine Wichtigkeit
Nach einem EU-rechtlichen Vorschriften müssen alle Eier, die den Betrieb verlassen, klar auf den Erzeuger zurückverfolgt werden können. Daher ist es notwendig, einen Eierstempel direkt auf die Eierschale aufzubringen. Dieser Stempel beinhaltet eine spezifische Reihe von Zahlen und Buchstaben, die Informationen über den Herkunftsbetrieb, die Haltungsbedingungen der Hennen und die Qualitätseinstufung der Eier geben.
Erzeugercode und seine Bedeutung
Die eindeutige Kennzeichnung durch einen Eierstempel ist seit 2004 in ganz Europa einheitlich reguliert. Der Stempel besteht aus einer Ziffer, gefolgt von zwei Buchstaben und einer Zahlenkombination. Diese Elemente informieren über:
- Art der Haltungsform
- Herkunftsland
- Bundesland
- Betriebs- und Stallnummer
Ein Beispiel für einen gestempelten Zahlencode könnte so aussehen: 2-DE-345678. Hierbei steht die erste Ziffer für die Haltungsart, die folgenden Buchstaben zeigen das Land an, und die Schlusszahl beschreibt das Bundesland sowie die Betriebs- und Stallnummer des Legebetriebs.
Für die Haltungsart, die zu Beginn des Codes angegeben wird, gibt es folgende Kategorien:
- Ökologische Haltung = 0
- Freilandhaltung = 1
- Bodenhaltung = 2
- Käfighaltung in der EU = 3
Der Eierstempel ist jedoch nicht nur auf dem Ei selbst notwendig. Auch die Verpackung muss entsprechend gekennzeichnet sein. Hier sollten Informationen zu Haltungsform, Mindesthaltbarkeitsdatum und Verpackungsort angeführt werden. Es ist zu beachten, dass der Verpackungsort nicht identisch mit dem Legestandort sein muss. Bei lose verpackten Eiern sollte außerdem eine Zusatzinformation angebracht werden, die neben dem Erzeugercode auch die Haltungsart, Gewichtsklasse und das Mindesthaltbarkeitsdatum enthält.
Stempelverfahren für eine sichere Kennzeichnung
In großen Anlagen wird der Eierstempel heutzutage nicht mehr von Hand gesetzt, sondern automatisch mithilfe von Inkjet-Stempeln oder -druckern. Dabei kommen die Eier nicht mit den Maschinen in Berührung. Auf kleinen Betrieben hingegen finden häufig Handstempel Verwendung, die speziell angefertigt werden sowie ein eigenes Stempelkissen erfordern. Gesetzlich vorgeschrieben ist die Verwendung einer speziellen Stempelfarbe, die lebensmittelecht, schnell trocknend und kochfest ist, ohne in die Schale einzudringen.
Bei manuell aufgebrachten Stempeln empfiehlt es sich, Plattenstempelkissen mit Filzeinlagen zu verwenden, die regelmäßig mit der passenden Farbe benetzt werden. Auch Selbstfärbestempel der Marke Trodat Printy sind möglich. Im Internet können Stempel mit dem nötigen Erzeugercode individuell gestaltet und bestellt werden. Die Stempelfarben sind in Rot, Blau, Grün, Schwarz und Violett erhältlich, wobei die gewählte Farbe des Stempels keine Aussage über Herkunft oder Qualität trifft und frei gewählt werden kann.
Einzigartige Eierstempel
Ein Eierstempel muss nicht immer nur die grundlegenden Informationen wie den Erzeugercode vermitteln. Es existieren auch kreative Varianten. Solche Designs werden beispielsweise von der Firma Modico angeboten. Sie ermöglichen es, kleine Botschaften wie „Guten Morgen“ oder lustige Symbole auf das Ei zu stempeln. So können auch kleinere Betriebe ihr Logo zusammen mit dem Erzeugercode auf die Eier bringen.
Die Eierstempel sind in ihrer Effizienz mit Stempelautomaten und Inkjetdruckern vergleichbar. Manuell können sie bis zu 7.000 Eier pro Stunde schnell und sauber bestempeln. Die flexible Stempelplatte passt sich jedem Untergrund an, sodass die Eier während des Stempelvorgangs nicht beschädigt werden. Eine Berührung der Eier ist nicht erforderlich. Zudem kann auf ein separates Stempelkissen verzichtet werden, da die Stempelfarbe bereits integriert ist und schnell nachgefüllt werden kann.